Großer Schritt Richtung Klimaneutralität

eCampus spart Geld und Kohlenstoffdioxid

Die Vernetzung der Gebäude soll zu deren klimaneutralität beitragen (Grafik: Stadt Freiburg)

Freiburg soll 2050 vollständig klimaneutral sein. Ein weiterer wichtiger Baustein wird der vom Bund geförderte eCampus, der sechs öffentliche Gebäude in einem Strom- und Wärmeverbund vernetzt, intelligent steuert und dabei erneuerbare Energien und Energieeffizienz miteinander verbindet – für Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter ein Leuchtturmprojekt mit Signalwirkung für ganz Deutschland.

Bundesumweltministerium unterstützt innovatives GMF-Projekt mit über 5 Millionen Euro

„Wir haben da eine gute Idee gehabt“, eröffnet Baubürgermeister Martin Haag die Pressekonferenz. Um genau zu sein, eine 5,19 Millionen Euro Idee. So hoch ist der Förderbescheid, den die Staatssekretärin der Stadt überreichte und dabei versprach: „Wir machen dieses Jahrzehnt zu einem Jahrzehnt des Klimaschutzes.“

Der eCampus Freiburg soll dabei eine wichtige Rolle spielen. Die Idee dahinter ist denkbar einfach: Frei nach dem aus dem Sport bekannten Motto „Einer für Alle, Alle für einen“ unterstützen sich künftig das Rathaus im Stühlinger, der kürzlich beschlossene zweite Bauabschnitt, die Berufsschule Bissierstraße, die Max-Weber-Schule, die Kita am RiS und das technische Rathaus, indem sie sich ein intelligentes Strom- und Wärmenetzwerk teilen.

Energiekreislauf für höhere Effizienz

Und wie funktioniert das Ganze genau? Durch erneuerbare Energien und Energieeffizienz, erklärt die Leiterin des Gebäudemanagements Andrea Katzer-Hug. Überschüssige Wärme aus dem Rathaus, die sonst verloren gegangen wäre, wandere beispielsweise in die gegenüberliegende Kita, die lediglich über eine Gasheizung verfügt. Und eine Batterie verteile den nachhaltig produzierten Strom aus PV-Anlagen anhand von Gebäude- und Wetterdaten bedarfsgerecht an alle sechs Gebäude.

Natürlich benötigt es für so ein innovatives Projekt moderne Infrastruktur: 900 Quadratmeter Photovoltaik-Anlagen, vier Wärmepumpen, zwei Geothermie-Anlagen, ein Wärmespeicher und eine eingebaute Vanadium-Redox-Flow bilden das Rückgrat des Energiekreislaufes.

Dafür muss die Stadt 1,34 Millionen Euro zusätzlich zu der Bundesförderung investieren. Gut angelegtes Geld, denn: Das Projekt spart jährlich 500000 Euro Energiekosten und schreibt damit schon mittelfristig grüne Zahlen. Viel wichtiger sei allerdings, so der Baubürgermeister, dass damit 2300 Tonnen CO² im Jahr gespart werden: „Das ist ein großer Schritt Richtung Klimaneutralität.“

Kein Wunder, dass Kommunen, Unternehmen und Universitäten gespannt nach Freiburg blicken. Das Projekt könnte bald weit über die Stadtgrenzen Freiburgs Schule machen, ist sich Staatssekretärin Schwarzelühr-Sutter sicher: „Der eCampus ist ein Leuchtturm. Er leistet einen klaren Beitrag zum Klimaschutz und ist ein überzeugendes, übertragbares Projekt.“